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Dienstag, 27. Juli 2004

dienstag, 4:42

erstes bild: ein englisches (militär?)lager, viele menschen, eine lange reihe offener gräber, im rechten winkel dazu eine weitere reihe. szenerie einer massenerschießung im zweiten weltkrieg. vor den ausgehobenen gräbern stehen menschen, die gleich erschossen werden sollen.
zweites bild: ich sehe, wie sich menschen ruhig und gefasst an den rand der gräber stellen, obwohl sie wissen, dass sie sterben werden. eine frau steht in einem solchen grab, das vielleicht nur einen meter tief ist und ruft einer einige meter weiter stehenden frau zu, dass es gleich vorbei sei. ich bin nur beobachter, fühle mich nicht bedroht, keine panik. ich versuche weder, das ereignis zu verhindern noch davonzulaufen. ich frage auch nicht nach dem wieso und warum. mir fällt nur ein, dass man solche szenen bisher nicht mit england assoziierte.
drittes bild: noch immer das lager, noch immer das erschießungsszenario. ein mit einem hohen holzgitter umzäunter bereich. einige meter breit, ca. fünfzehn bis zwanzig meter lang. innerhalb dieser umzäunung stehen menschen, die gleich erschossen werden. auch ich bin in dieser menschengruppe, weiß aber, dass mir nichts geschehen wird. ein mulmiges gefühl zwar, aber keine angst. ich setze mich auf einen baumstamm hinter mir und warte auf das kommende. neben mir sehe ich eine frau stehen und weiß, dass ihr ebenfalls nichts geschehen wird. wir wechseln blicke, reden aber nicht miteinander.
ich ahne, dass es gleich passieren wird, schließe die augen, höre eine männliche stimme schießen rufen und höre die schüsse. ich blicke auf, sehe neben mir einen mann fallen, die frau versucht, ihn aufzufangen. ebenfalls direkt neben mir sinkt eine andere frau in zeitlupe in die knie, ich versuche, sie zu halten. sehe nur ihren hinterkopf, haarschopf, kein gesicht. ich überblicke die szenerie, sehe menschenleiber am boden, fange an zu weinen, die hände vor dem gesicht.

werde wach, die hände vor dem gesicht, mit beengter brust und höre mich mit einem aufstöhnen laut sagen, was hab ich nur für träume. bin jetzt munter, fühle mich unwohl, versuche den traum zu memorieren und mir die details zu merken. sehe nach der zeit, es ist 4:42 uhr. bin noch nicht sicher, ob es sonntag oder montag morgen ist. suche nach erklärungen für den traum. zuerst das äußere, sogenannte tagesreste. am abend las ich einen artikel über alan turing, dem englischen mathematiker, der während des zweiten weltkriegs den enigma-code der deutschen knackte und der als einer der urväter des heutigen computers gilt.
vielleicht kommt dieser englandbezug im traum daher. aber woher diese geballte aggression? dieser druck? mir fällt ein, dass ich die nacht davor ebenfalls einen bedrohlichen traum hatte, an details kann ich mich aber nicht mehr erinnern. sonntag vormittag geweint. nach langem. weiß jetzt, dass es dienstag morgen ist.

ich liege wach, spüre halsweh. diese nacht war kühler, als die nächte davor, das dünne leintuch bei offenem fenster war wohl zu wenig. stehe auf, ziehe mir ein t-shirt an. setze mich zum pc.

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Ahnung, warum

weil es da viel interessanteres zu lesen gibt, weil es besser geschrieben ist, oft in einem eigenwilligen und einzigartigen schreibstil, weil es immer wieder mal was zu lachen gibt, weil manchmal wunderbar verquere gedankenketten gebildet werden, man sich aber trotzdem nicht selbstverliebt in den eigenen satzgebilden suhlt, weil es auch mal angenehm spröde ist, weil es oft belangloses zeug ist und doch nicht zum chatroom verkommt, weil es kein traniges, im zweitagesrhythmus wiederholtes beziehungsdramablabla ist, weil es nicht mit öden sexblogphantasien langweilt und weil es in und außerhalb von twoday bestimmt noch viele andere ganz, ganz tolle blogs gibt, ich derzeit aber nur diese hier regelmäßig anklicke:

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