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Ekel, fremdbestimmt

Freitag, 22. April 2005

...

irrtümlich aus dem glas desjenigen zu trinken, vor dem mir eh schon zur genüge graust und der mir, strafverschärfend, auch noch alle zehn minuten erzählt, dass er, wegen einer heftigen verkühlung, vollgepumpt mit anitbiotika sei und deshalb im halbstundentakt auf's örtchen muss, weil der magen entsprechend reagiert.

igitt! am liebsten hätte ich mir den mund mit seife gewaschen.

Samstag, 2. April 2005

parallelwelten

gerade nehme ich wahr, dass frau camilla und herr charles nächsten freitag heiraten werden. das heißt, fernsehsender und zeitungsverlage rüsten nach dem tod in rom für das nächste groß-event. gewissermaßen müssen sie ohne verschnaufpause ihre einsatztruppen von hier nach da verlagern.

ein bisschen wünsche ich mir, dass herr pontifex noch eine woche schläft und erst freitag seinem boss entgegentritt. es würde mich nämlich interessieren, wie insbesondere die tivi-verantwortlichen dann diese gleichzeitig stattfindenden "weltbewegenden ereignisse" ihrem publikum darbieten.

Mittwoch, 26. Januar 2005

sitznachbarphobie

die letzten tage wieder festgestellt, dass ich senkrecht die wände hochgehen könnte, wenn knapp vierzig zentimeter neben mir jemand seinen allzu menschlichen tätigkeiten und befindlichkeiten nachgeht.

dazu gehört auch alles, was mit geräuschvollem essen und trinken zu tun hat. beispielsweise sorgt der sitznachbar mit dem verzehr irgendeines reschen vollkorngebäcks für ganz viel ohrenfreude, wenn er dies mit einem ungehemmten dolby surround-klangteppich aus kauen, schmatzen und schlucken unterlegt. darauf folgend das ungenierte mit dem finger in den zähnen bohren. (dass man sich eine tastatur teilen muss, weil nur ein pc im raum steht, fördert den persönlichen fünf-minuten-rhythmus-händewaschzwang).

strafverschärfend kommt noch dessen verkühlung hinzu. man kann sich dann aussuchen, was einen schneller dem wahnsinn zutreibt: das permanente aufziehen der nase oder das hingebungsvolle schneuzen, wenn aufziehen nicht mehr reicht.

das bereits vor jahren selbstkonstatierte howard hughes-syndrom entwickelt sich also prächtig und in spätestens zehn jahren werde ich wohl niemandem mehr die hand geben, wenn sich zwischen unseren handflächen nicht zumindest ein desinfizierendes taschentuch befindet.

Donnerstag, 13. Januar 2005

von schneutzern und kauern

was ich auch nicht leiden kann, ist, wenn ich mit jemandem telefoniere und dieser jemand (im aktuellen fall diese jemand) während des gesprächs irgendwas zu essen beginnt und mir gewissermaßen ins ohr kaut. oder auch, noch schlimmer, sie schneutzt mir ins ohr, weil sie verkühlt ist oder gerade geweint hat. wie heute wieder geschehen. das ist das eine.

das andere ist die frage, warum so etwas in mir einen solchen adrenalinschub auslöst, dass ich mein reden mitten im satz abbreche, mit leichter wut kurz in den hörer schweige und dann das telefonat für beendet erkläre.

Donnerstag, 17. Juni 2004

fahrrad in china umgestürzt

ich verstehe diese absolute erbarmunslosigkeit nicht. nein, ich will dafür auch gar kein verständnis aufbringen.

Montag, 7. Juni 2004

kreisverkehr

s: die firma spot betreut das projekt.
mehrere tage pause.
r: nein, die haben es nicht bekommen. die trash-tv machen das jetzt.
zwei tage pause.
trash-tv: woher haben sie die information? rufen sie uns morgen an, dann kann ich ihnen mehr sagen.
ein tag pause.
trash-tv: nein, ich weiß noch nichts genaues, rufen sie morgen nochmal an.
ein tag pause.
trash-tv: also, ich habe mich erkundigt, wir machen es nicht. es
macht die firma xy, wenden sie sich an herrn yx.

yx: ja, wir machen das. aber dieser eine bereich wird direkt von ...on betreut. ich kann ihnen aber leider keinen namen nennen, am besten ist, sie fragen sich durch.
...on: ob wir das machen? hm, das kann ich nicht sagen. frau dd ist für diesen bereich zuständig, die kann ihnen da sicher weiterhelfen. aber sie ist noch auf urlaub.
zwei tage pause.
dd: wir? nein. das macht die firma spot.

sms an s: die können mich alle. schon immer.

Samstag, 29. Mai 2004

gastbeitrag

Jules: It was a foot massage, a foot massage is nothing, I give my mother a foot massage. .... Eatin' a bitch out, and givin' a bitch a foot massage ain't even the same fuckin' thing.
Vincent: Not the same thing, the same ballpark.
Jules: It ain't no ballpark either. Look maybe your method of massage differs from mine, but touchin' his lady's feet, and stickin' your tongue in her holyiest of holies, ain't the same ballpark, ain't the same league, ain't even the same fuckin' sport. Foot massages don't mean shit.
Vincent: Have you ever given a foot massage?
Jules: Don't be tellin' me about foot massages - I'm the foot fuckin' master.
Vincent: Given a lot of 'em?
Jules: Shit yeah. I got my technique down man, I don't tickle or nothin'.
Vincent: Have you ever given a guy a foot massage?
Jules: Fuck you.

...

Samstag, 20. März 2004

freude am morgen

muss ich wirklich die nacht vom 19. auf den 20. mit schlafsack und thermosflasche vor dem vorverkaufsschalter verbringen, nur um endlich ein ticket für dieses verdammte theaterstück zu bekommen? an einem samstag (!) um 7 uhr (!!) aus bett und wohnung zu torkeln, um dann vor ort verquollenen auges festzustellen, dass man erst wieder der 73. in der reihe ist, reicht wohl nicht.

Donnerstag, 11. März 2004

anger

da stehe ich also im bis unters dach vollgerammelten bus der linie ..a und mir kommt der gedanke, was wäre, wenn hier, im fahrenden bus, einer eine bombe hochgehen ließe? nichts mehr wäre. nur mehr das schwarze verkohlte gerippe des busses. und ein paar verbrannte, verformte, verklumpte stückchen von mir. da ein bein auf der straße, zehn meter weiter vielleicht der kleine finger der linken hand und da, an der hausmauer gegenüber, klebt ein wenig haut. oder fleisch? kann man nicht so genau sagen, irgendwelche spezialisten werden das dann von der mauer schaben und vielleicht in einem labor näher untersuchen und eine zuordnung versuchen, ob das ein teil von mir war oder einem der anderen 39 frauen, kinder, männer gehörte, die ebenfalls in dem bus waren, als die bombe hochging.

und dann ärgere ich mich wieder über diese altbekannten kretins im derstandard-online-forum, die sich auch heute nicht entblöden, sogleich gegenzurechnen, die toten von hier, gegen die toten von dort, die toten von gestern, gegen die toten von heute. die sich auch heute wieder einen runterholen in ihrer verschwörungstheorie-wichserei.

fast würde ich sie mir in einen solchen hochgehenden bus oder zug wünschen, diese ganzen pseudokritischen, möchtegern-analytischen, man-wird-ja-noch-fragen-dürfen-arschlöcher.

Donnerstag, 4. März 2004

shattered promises

schale erfüllung war in der betreffzeile des e-mails zu lesen, die bezug nahm auf ein detail eines größeren ganzen. die ganze chose ist eine schale erfüllung des ursprünglichen versprechens und dein anteil beträgt 50%, hätte ich dem absender gerne geantwortet, wüsste ich nicht, dass ein solcher satz sein schwer zerrüttetes nervensystem dem endgültigen zusammenbruch einen großen schritt näher bringt. aber irgendwann gehört es ihm gesagt.

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Ahnung, warum

weil es da viel interessanteres zu lesen gibt, weil es besser geschrieben ist, oft in einem eigenwilligen und einzigartigen schreibstil, weil es immer wieder mal was zu lachen gibt, weil manchmal wunderbar verquere gedankenketten gebildet werden, man sich aber trotzdem nicht selbstverliebt in den eigenen satzgebilden suhlt, weil es auch mal angenehm spröde ist, weil es oft belangloses zeug ist und doch nicht zum chatroom verkommt, weil es kein traniges, im zweitagesrhythmus wiederholtes beziehungsdramablabla ist, weil es nicht mit öden sexblogphantasien langweilt und weil es in und außerhalb von twoday bestimmt noch viele andere ganz, ganz tolle blogs gibt, ich derzeit aber nur diese hier regelmäßig anklicke:

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