ich glaube, das hat mit dem Frimelgrad zu tun. Und somit mit dem Jägerinstinkt, Gene, wildes Zeug etc. Je länger man mit dem Essen beschäftigt ist, desto besser schmeckt es = Frimelgrad hoch. Schnellessen schmeckt nicht - und wer anderes behauptet, irrt, behaupte ich - Langsamessen, und das Frimeln gehört ja dazu (Apfel waschen, Teller holen, Messer holen, Apfel schneiden) gibt uns das Gefühl, das Ding eigenhändig fertig gemacht zu haben (Jäger-I.), will heißen, wir sind die Chefs im Apfelring und der Apfel schmeckt.
Katzen handhaben das übrigens ähnlich. Tote Maus ist so was wie McDonalds für sie. Zur Not und bei lebensgefährlichem Hunger ertragbar.
das mit dem jägerinstinkt, wildes zeug, etc. hat wohl was wahres an sich. aber jagen war männersache und "gefrimelt" haben die frauen. und deshalb fürchte ich, dass männer, die äpfel vor dem essen aufschneiden, auf frauen ungefähr so erotisierend wirken, wie weiße socken-träger. weil als jäger nimmt man den apfel und beißt hinein wie ins rohe fleisch, ohne frimel-zeugs und so. man stelle sich vor, man hat seine neue weibliche errungenschaft zu gast, bekommt lust auf apfel und sagt zu ihr ach, lass uns doch ein äpfelchen essen!, und holt dann apfel, porzellantellerchen und kleines messer und schnitzt an dem apfel herum. fehlt nur noch der satz das hat meine mutter immer so gemacht ... schon sinkt die raumtemperatur um gefühlte 10 grad und frau fällt plötzlich ein, dass sie morgen gaaanz früh aus dem bett müsse und deshalb müsse sie sich jetzt leider, leider verabschieden ....
Da muss ich Ihnen doch ein wenig widersprechen, lieber spontanillusion. Jagen und in den rohen Apfel beißen - das ist einfach nicht das gleiche. Die Situation ändert sich allerdings, wird der Apfel selbstgepflückt und unmittelbar vor Ort - auch ohne Ärmelabwischerei - vertilgt, das ist reines, wenn auch ungefährliches Jagen und fördert die dazugehörigen Instinkte.
Und das Messer, das Messer ist eben eine Waffe. Die Konstellation klar: Messer=Waffe
Apfel=Jagdwild
Teller=Opferaltar
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Ahnung, warum
weil es da viel interessanteres zu lesen gibt, weil es besser geschrieben ist, oft in einem eigenwilligen und einzigartigen schreibstil, weil es immer wieder mal was zu lachen gibt, weil manchmal wunderbar verquere gedankenketten gebildet werden, man sich aber trotzdem nicht selbstverliebt in den eigenen satzgebilden suhlt, weil es auch mal angenehm spröde ist, weil es oft belangloses zeug ist und doch nicht zum chatroom verkommt, weil es kein traniges, im zweitagesrhythmus wiederholtes beziehungsdramablabla ist, weil es nicht mit öden sexblogphantasien langweilt und weil es in und außerhalb von twoday bestimmt noch viele andere ganz, ganz tolle blogs gibt, ich derzeit aber nur diese hier regelmäßig anklicke:
Katzen handhaben das übrigens ähnlich. Tote Maus ist so was wie McDonalds für sie. Zur Not und bei lebensgefährlichem Hunger ertragbar.
Und das Messer, das Messer ist eben eine Waffe. Die Konstellation klar: Messer=Waffe
Apfel=Jagdwild
Teller=Opferaltar
Und fertig ist der schwäbische Apfelkuchen.