dieses eine parfum, korrekter kouros fraicheur von ysl, habe ich vor ungefähr zehn jahren geschenkt bekommen. von 100ml sind noch 90ml da, von den verbrauchten 10 ml sind fünf einfach verdunstet und fünf hab ich wohl irgendwann kurz nach beschenkung verbraucht. seither lasse ich nur wasser und sebamed an meine haut.

dieser tage lese ich nun in der fas in einem auf einen halben quadratmeter zeitungspapier aufgeblasenen artikel über den abstieg der chemokeulen und dem trend zu den bewährten klassikern der männerparfums, die aus marketingtechnischen gründen aber nicht als parfum, sondern in der regel als eau de toilette oder eau de cologne benamst werden. die begriffskombination mann und parfum ist tödlich, weiß die branche. mir doch wurscht, denke ich.

da ich ja leicht zu beeinflussen bin, insbesondere von zeitungsartikeln, die auf einem halben quadratmeter papier platz finden und nicht von tod und hunger auf dieser welt berichten, unternahm ich in den letzten tagen eine schnüffeltour durch drei ausgewählte und gut sortierte duftwasservertreiber dieser stadt. nachdem ich mich in den filialen ausreichend eingenebelt hatte und zeitweise wohl roch, wie der betreiber eines turkmenischen edelpuffs (na, eigentlich waren's eh nur die probepapierstreifchen), haben sich nun drei favoriten herauskristallisiert: colonia von acqua di parma, eau savage von dior, sowie vielleicht noch l’instant de guerlain.

diese drei werden demnächst dem ultimativen härtetest unterzogen - die beiden dafür vorgesehenen probandinnen haben das letzte wort. sollte keines der drei wässerchen überzeugen, greife ich aus bestemm zum äußersten und bestelle bei manufactum das große pitralon. eine ehrliche sache schreiben die, ein besseres desinfektionsmittel behauptet die fas, meines vaters begleiter seit jahrzehnten, erinnere ich mich mit schrecken.

sie sehen, ich weiß mir mit meiner freien zeit einiges anzufangen.