erinnerungen beim warten
ich glaube, es war ein samstag nachmittag irgendwann im juli. im fernsehen lief einer jener damals schon uralten hans moser-filme, er lag an sie gekuschelt auf der couch, als sie ihm mit der hand über die stirn fuhr und merkte wie glühend heiß diese war. sie holte das fieberthermometer und es zeigte eine erhöhte temperatur an, was zwar beunruhigend aber noch nicht besorgniserregend war. doch innerhalb der nächsten stunde stieg das fieber rapide, und sie stürzte panisch zum telefon um die rettung zu rufen. ich war mit ihm allein im wohnzimmer und wir wechselten ein paar sätze, keine ahnung worüber, doch plötzlich fragte er, warum denn dieser wagen mit den blauen lichtern im zimmer sei. ich fand die frage recht lustig, denn von fieberhalluzinationen hatte ich damals eher keine ahnung.
er wurde dann in das nahe gelegene spital gefahren und lag zwei wochen dort. die besuchszeiten waren damals noch strenger reglementiert und aus irgendwelchen gründen durften wohl auch keine kinder zu den patienten. jedenfalls war ich bei zwei, drei besuchen mitgegangen, durfte aber nicht ins spital hinein, vertrieb mir also die zeit beim spielen oder langweilen mit anderen kindern, die ebenfalls draußen geblieben waren. man sagte mir auch nicht genau, warum er nun im spital lag, an die antwort auf meine frage(n) kann ich mich nicht mehr erinnern, sie muss aber unbefriedigend gewesen sein, denn an das rätseln, damals, kann ich mich erinnern. nach zwei wochen hieß es, er werde in ein anderes spital verlegt, in das damalige alte akh, dort werde man ihn operieren. auch hier wurde ich vorerst nicht ins spital gelassen, man versprach mir aber, dass ich ihn nach der operation besuchen dürfte. die operation schien erfolgreich verlaufen zu sein, beim letzten besuch der eltern sagte man ihnen, er würde sich gut erholen.
irgendwann muss ich mit dem begriff gehirntumor etwas anzufangen gewusst haben.
am nächsten tag, ein freund der eltern war gerade zu besuch, kam das telegramm aus dem spital. das bild, die szene, als sie die nachricht erhielten, habe ich noch vor augen. seltsamerweise (?) fühlte ich keine trauer oder schmerz. der freund der eltern nahm mich dann mit, ich weiß nicht mehr, wohin wir fuhren. ich saß im auto, und wunderte mich, warum ich nicht weinen musste, schließlich war doch etwas ganz "schlimmes passiert". ich kann mich auch nicht erinnern, beim begräbnis geweint zu haben, eher schon, dass ich ein schlechtes gewissen darüber hatte, weil alle um mich herum weinten, aber ich nicht. als er starb, war er noch nicht ganz sechs jahre alt, ich noch nicht ganz acht jahre, und die kommenden vier jahre war ich dann das einzelkind, bis der nächste bruder kam.
er wurde dann in das nahe gelegene spital gefahren und lag zwei wochen dort. die besuchszeiten waren damals noch strenger reglementiert und aus irgendwelchen gründen durften wohl auch keine kinder zu den patienten. jedenfalls war ich bei zwei, drei besuchen mitgegangen, durfte aber nicht ins spital hinein, vertrieb mir also die zeit beim spielen oder langweilen mit anderen kindern, die ebenfalls draußen geblieben waren. man sagte mir auch nicht genau, warum er nun im spital lag, an die antwort auf meine frage(n) kann ich mich nicht mehr erinnern, sie muss aber unbefriedigend gewesen sein, denn an das rätseln, damals, kann ich mich erinnern. nach zwei wochen hieß es, er werde in ein anderes spital verlegt, in das damalige alte akh, dort werde man ihn operieren. auch hier wurde ich vorerst nicht ins spital gelassen, man versprach mir aber, dass ich ihn nach der operation besuchen dürfte. die operation schien erfolgreich verlaufen zu sein, beim letzten besuch der eltern sagte man ihnen, er würde sich gut erholen.
irgendwann muss ich mit dem begriff gehirntumor etwas anzufangen gewusst haben.
am nächsten tag, ein freund der eltern war gerade zu besuch, kam das telegramm aus dem spital. das bild, die szene, als sie die nachricht erhielten, habe ich noch vor augen. seltsamerweise (?) fühlte ich keine trauer oder schmerz. der freund der eltern nahm mich dann mit, ich weiß nicht mehr, wohin wir fuhren. ich saß im auto, und wunderte mich, warum ich nicht weinen musste, schließlich war doch etwas ganz "schlimmes passiert". ich kann mich auch nicht erinnern, beim begräbnis geweint zu haben, eher schon, dass ich ein schlechtes gewissen darüber hatte, weil alle um mich herum weinten, aber ich nicht. als er starb, war er noch nicht ganz sechs jahre alt, ich noch nicht ganz acht jahre, und die kommenden vier jahre war ich dann das einzelkind, bis der nächste bruder kam.