heutige aufgabenstellung: sie begegnen in einem öffentlichen verkehrsmittel jemandem, den sie anfang letzten jahres bei einem blind date kennenlernten. wie verhalten sie sich?
ohne 50/50 und telefon-joker:
a) man sieht einander, grüßt und die sache ist erledigt
b) man sieht einander, kommt ins plaudern und verabschiedet sich wieder freundlich
c) man sieht einander, kommt ins plaudern und geht auf einen drink
d) man tut so, als hätte man einander nicht gesehen, blickt angestrengt aus dem fenster und hofft, dass einen der andere nicht doch noch anspricht.
selbstverständlich haben wir uns beide für d) entschieden.
seit tagen versuche ich, mir einen zuckerschock anzufressen. ich kann die ganzen mannerschnitten, toffifees, zotterschokoladen etc. mittlerweile nicht mehr sehen. der einzige effekt ist das tränende linke auge. aber das kommt wohl von was anderem.
oder wie ich diese woche lernte, fünf tage lang mit neun euro auszukommen.
weil montag vormittag hatte ich noch 120,- euro auf dem konto, was locker bis zum honorar, das nächste woche kommen soll, gereicht hätte. doch um 12:15 uhr (montag) drehten sie mir das internet ab. zwei monate zahlungsrückstand.
die hatten sich dafür einen guten zeitpunkt ausgesucht, da ich die leitung im moment aus beruflichen recherche- und korrespondenzgründen keinen tag entbehren kann. also gondelte ich extra zu deren zentrale am a... der welt und zahlte zähneknirschend die offene summe von euro 113,- ein, damit ich noch am selben tag wieder online sein konnte (bei zahlung mittels überweisung hätte das eine woche gedauert).
blieben also noch 7,- euro plus 2,- aus der hosentasche und ein halbvoller kühlschrank. damit versuchte ich mal über die runden=tage zu kommen, in der hoffnung, dass das erwartete honorar vielleicht ein paar tage früher, also ende dieser woche, eintrudelt, und ich mir somit nicht von jemandem etwas ausborgen müsse. im prinzip gilt für's geld ja das selbe, wie für's f*cken. wer eines von beiden will, muss freundlich sein. was ich aber selten bin, was wiederum erklärt, weshalb ich von diesen beiden dingen, die das leben angeblich erträglicher machen, nur phasenweise was habe.
gut, bis heute kam kein geld auf's konto. da zwei paradeiser, eine halbe paprika und eine tube estragonsenf doch etwas zu wenig für's wochende sind, heißt das, dass ich morgen zu jemandem freundlich sein werde müssen.
falls also zu weihnachten irgendeine dieser überteuerten, spießigekeligen espressomaschinen in silbermétallisé unterm tannenbaum lag,
hier (oder
hier) gibt's den passenden kaffee dazu. das kilo bis zu euro 1.000,-.
kopi luwak heißt die edle sorte, benannt nach der in indonesien lebenden mungo-art luwak. die luwaks fressen die kaffeefrüchte können aber die bohnen nicht verdauen, sondern scheiden diese wieder aus. die bohnen werden aus den exkrementen der mungos gepflückt und anschließend geröstet. die magensäure und die einwirkung der enzyme im verdauungstrakt des mungos sollen dem kaffee eine ganz besonderen geschmack verleihen, er wird als "sehr würzig mit einem leichten karamelgeschmack, auch einer schokoladenote" beschrieben. angeblich werden jährlich nur rund 50 Kilo dieser sorte produziert.
mahlzeit. oder so.

was ich auch nicht leiden kann, ist, wenn ich mit jemandem telefoniere und dieser jemand (im aktuellen fall diese jemand) während des gesprächs irgendwas zu essen beginnt und mir gewissermaßen ins ohr kaut. oder auch, noch schlimmer, sie schneutzt mir ins ohr, weil sie verkühlt ist oder gerade geweint hat. wie heute wieder geschehen. das ist das eine.
das andere ist die frage, warum so etwas in mir einen solchen adrenalinschub auslöst, dass ich mein reden mitten im satz abbreche, mit leichter wut kurz in den hörer schweige und dann das telefonat für beendet erkläre.