dangerous minds
nun stand ich beim morawa, vor den diversen murakamis und überlegte kurz, mir doch endlich einen zu nehmen, weil ja alle welt, oder zumindest die, die ich kenne, von murakami spricht, ich aber die angewohnheit habe, aktuelle strömungen, seien es musikalische oder literarische, an mir vorüber ziehen zu lassen, was natürlich auch sehr viel mit ignoranz zu tun hat, weil was der bauer net kennt, des frisst er net, und misstrauisch ist er obendrein, wenn so viele etwas gut finden, dann kann das nicht gut sein, obwohl ich natürlich auch immer wieder etwas gut finde, was ganz viele andere auch gut finden, oder auch etwas gut finde, was ganz viele andere schlecht finden und vielleicht sogar recht haben damit, ich war also knapp daran, mir einen taschenbuch-murakami mitzunehmen, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich im moment eh nicht in der lage bin, ein buch zu lesen, weil ich sehr beschäftigt bin, mit mir beschäftigt bin, und sich in den letzten drei monaten vierzehn neue bücher eingestellt haben, gekauft oder bestellt und geliefert und aus der plastikhülle geschält, kurz hineingeschnuppert und zur seite gelegt, für später, zum lesen, wenn ich mich wieder gesammelt habe, aufgesammelt und zusammengefügt, und die gedanken nicht mehr in alle richtungen fliehen wollen, weil sie es bei mir, mit mir, nicht aushalten, und sich schon gar nicht sammeln lassen, um sich mit aufgeschriebenen gedanken anderer zu unterhalten, weil these are the days that are making me crazy, also ließ ich murakami murakami sein und versprach, wieder zu kommen, später, ganz bestimmt, wenn die gedanken sich wieder denken ließen.