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IchIchIch

Montag, 2. August 2004

erinnerungen beim warten

ich glaube, es war ein samstag nachmittag irgendwann im juli. im fernsehen lief einer jener damals schon uralten hans moser-filme, er lag an sie gekuschelt auf der couch, als sie ihm mit der hand über die stirn fuhr und merkte wie glühend heiß diese war. sie holte das fieberthermometer und es zeigte eine erhöhte temperatur an, was zwar beunruhigend aber noch nicht besorgniserregend war. doch innerhalb der nächsten stunde stieg das fieber rapide, und sie stürzte panisch zum telefon um die rettung zu rufen. ich war mit ihm allein im wohnzimmer und wir wechselten ein paar sätze, keine ahnung worüber, doch plötzlich fragte er, warum denn dieser wagen mit den blauen lichtern im zimmer sei. ich fand die frage recht lustig, denn von fieberhalluzinationen hatte ich damals eher keine ahnung.

er wurde dann in das nahe gelegene spital gefahren und lag zwei wochen dort. die besuchszeiten waren damals noch strenger reglementiert und aus irgendwelchen gründen durften wohl auch keine kinder zu den patienten. jedenfalls war ich bei zwei, drei besuchen mitgegangen, durfte aber nicht ins spital hinein, vertrieb mir also die zeit beim spielen oder langweilen mit anderen kindern, die ebenfalls draußen geblieben waren. man sagte mir auch nicht genau, warum er nun im spital lag, an die antwort auf meine frage(n) kann ich mich nicht mehr erinnern, sie muss aber unbefriedigend gewesen sein, denn an das rätseln, damals, kann ich mich erinnern. nach zwei wochen hieß es, er werde in ein anderes spital verlegt, in das damalige alte akh, dort werde man ihn operieren. auch hier wurde ich vorerst nicht ins spital gelassen, man versprach mir aber, dass ich ihn nach der operation besuchen dürfte. die operation schien erfolgreich verlaufen zu sein, beim letzten besuch der eltern sagte man ihnen, er würde sich gut erholen.
irgendwann muss ich mit dem begriff gehirntumor etwas anzufangen gewusst haben.

am nächsten tag, ein freund der eltern war gerade zu besuch, kam das telegramm aus dem spital. das bild, die szene, als sie die nachricht erhielten, habe ich noch vor augen. seltsamerweise (?) fühlte ich keine trauer oder schmerz. der freund der eltern nahm mich dann mit, ich weiß nicht mehr, wohin wir fuhren. ich saß im auto, und wunderte mich, warum ich nicht weinen musste, schließlich war doch etwas ganz "schlimmes passiert". ich kann mich auch nicht erinnern, beim begräbnis geweint zu haben, eher schon, dass ich ein schlechtes gewissen darüber hatte, weil alle um mich herum weinten, aber ich nicht. als er starb, war er noch nicht ganz sechs jahre alt, ich noch nicht ganz acht jahre, und die kommenden vier jahre war ich dann das einzelkind, bis der nächste bruder kam.

Samstag, 31. Juli 2004

einsicht, möglicherweise

der versuch, sich an illusionen zu messen, macht keinen sinn. man wird scheitern. immer.

illus

real


©

Freitag, 30. Juli 2004

freitagnachmittagratschläge

lass die finger von ihr. du wirst dich nicht verbrennen, du wirst verglühen.

Sonntag, 25. Juli 2004

sätze, die haften bleiben

du hast keinen raum.

Mittwoch, 14. Juli 2004

zurück in die zukunft

geistert eh schon seit einiger zeit im netz herum. das mail aus der zukunft.

ich bin's, du!

lebst du noch?
wenn ja, warum?
was hast du in den letzten acht jahren gemacht?
bist du heute zufriedener als vor acht jahren?
welche(n) menschen hast du seither kennen gelernt? du weißt, was ich meine.
welchen jener, die du damals kanntest, bist du heute noch verbunden, in welcher weise auch immer?
was waren deine zwei wichtigsten entscheidungen der letzen acht jahre?
welche entscheidung der letzten acht jahre bereust du bis heute?
du hast diese mail in der nacht vom 14. auf den 15. juli 2004 verfasst, kannst du dich an den tag/die nacht erinnern?
meinst du, dass du dich seither positiv oder negativ entwickelt hast?
wie sah das internet damals aus?
welche songs hast du in jenem sommer gehört?
gefallen sie dir heute noch?
wen/was hast du damals gelesen?
hat es dich beeinflusst?
war es eine gute idee, diese mail zu verfassen?

Freitag, 9. Juli 2004

gastzeile

how many times can a man turn his head
and pretend that he just doesn't see

Sonntag, 4. Juli 2004

lost and found

wir gehen immer weg / um wieder zu suchen / was wir gesucht und nicht gefunden / oder gefunden und wieder verloren / gefunden und wieder weggenommen / gefunden besehen und nicht für einzigartig befunden / wie in den wünschen phantasien träumen erhofft / egal ob das eine / das andere / das viele / wir geben dem vielen namen / eigenschaften / glauben hoffen wünschen / gefunden zu haben / wieder ist es zu wenig / irgendwann / wollen sehnen / wünschen und träumen / wir gehen weg / suchen / finden / das hier und jetzt / wollen bleiben / endlich.

Freitag, 2. Juli 2004

alle träume werden wahr


v2

ich träume von erfüllten versprechen
ich träume vom heute ohne gestern
ich träume vom absoluten vergessen
ich träume vom erinnern an morgen
ich träume von zukunft, jener mit dir
ich träume vom leben ohne schmerzen
ich träume von tagen ohne angst
ich träume vom nacktsein ohne scham
ich träume vom schweben, knapp über dem boden
ich träume von sex mit uma und linda
ich träume von schneefall bei 30 grad plus
ich träume vom träumen und werde nicht wach.

irritation

g. rief an und schlug ein spontanes treffen vor. im regelfall druckse ich herum, und täusche wichtige terminlichkeiten vor. heute fiel mir in der eile keine ausrede ein und ich sagte einfach, dass ich absolut nicht in der gemütsverfassung wäre, irgend jemandem zu begegnen. was auch stimmte. mein gut gelaunter ton vertrug sich aber vielleicht nicht ganz mit der begründung der absage.

Sonntag, 27. Juni 2004

in meinem kopf ist eine bombe

gastbeitrag

in meinem kopf ist eine bombe ich hab tiere im kopf die schreien krallen sich fest
im hirnfleisch ich hab psychosen und neurosen und flausen und rosen im kopf
ich hab steine im kopf ganz kalt und hart und schwer mein kopf ist so schwer
und leer und unfair ich trage sein gewicht in meinem kopf ist dein gesicht
in meinem kopf ist ein gedicht in meinem kopf existierst du nicht
in meinem kopf gibt es kein licht in meinem kopf ist eine bombe
und das blut pumpt an den schläfen stark wie dutzende herzen
durchadert kopf und körper ich hab stimmen im kopf und geräusche
wie spechtklopfen rattern maschinell und schrilles kindergeschrei
und räder sich drehen im ticktickticken einer uhr
in meinem kopf ist eine bombe und ein kleiner mann der spricht zu mir
der schlachtet erinnerungen da sind gedanken und gedanken über gedanken
ich hab magneten im kopf im kiefer nägel und auf der schädeldecke kratzer
drunter das gelee und weichgedachte hirnwindungen ich hab dreck im kopf
und eisensplitter und samen und geifer ich hab vater und mutter
und titten und schwänze im kopf ich hab ein loch im kopf
ich bin ein loch ich hab mösen im kopf und mein kopf ist ein pimmel
ich hab löcher überall ich bin ein loch und drin ist eine bombe
ich hab trümmer im kopf der wird zertrümmert ich hab ein flimmern im kopf
mein kopf ist eine bombe an und in meinem kopf da bluten die wunden
und die hirnhaut schmerzt wenn der schädelknochen daran kratzt
und gedanken zerren das große wegsperren beginnt
nur noch ein paar stunden vielleicht tage
und mein kopf
platzt


© t.h.

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Ahnung, warum

weil es da viel interessanteres zu lesen gibt, weil es besser geschrieben ist, oft in einem eigenwilligen und einzigartigen schreibstil, weil es immer wieder mal was zu lachen gibt, weil manchmal wunderbar verquere gedankenketten gebildet werden, man sich aber trotzdem nicht selbstverliebt in den eigenen satzgebilden suhlt, weil es auch mal angenehm spröde ist, weil es oft belangloses zeug ist und doch nicht zum chatroom verkommt, weil es kein traniges, im zweitagesrhythmus wiederholtes beziehungsdramablabla ist, weil es nicht mit öden sexblogphantasien langweilt und weil es in und außerhalb von twoday bestimmt noch viele andere ganz, ganz tolle blogs gibt, ich derzeit aber nur diese hier regelmäßig anklicke:

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