Seichtes
gestern noch dachte ich, dass ich am 1. februar wieder bei meinen freunden vom arbeitsamt vorbeischauen werde müssen. hätte ich wirklich ungern gemacht, aber es war nicht klar, wann's den nächsten auftrag gibt.
und heute wurden mir innerhalb einer stunde zwei jobs "aufgedrängt". beide unabhängig voneinander. beide hätten gern fulltime.
dann kam auch noch das telefonat mit dem wunsch, eine homepage gebastelt zu bekommen.
dazu noch die eigenen veranstaltungen mit dem größten neurotiker dieser stadt organisieren.
leute, was soll das? zuerst darf ich ein jahr mehr oder minder daumen drehen. am ende des jahres nicht wissen, womit miete und strom bezahlen. und jetzt wollt ihr alle auf einmal. danke.
b. auf die frage, was sie sich mit den unerwartet eintrudelnden 500 euro schönes kaufen würde:
... ich geh botox spritzen.
war zu erwarten. nach permanent make up und einem gepiercten nasenflügel mit einem kleinem diamanten oben drauf, dreht sich die spirale des schnippelns weiter.
dazu der passende kauf-befehl:
nip/tuck.
heute aus der rubrik
höfliche paparazzi:
der "star-ist-ja-viel-kleiner-als-im-tivi-effekt".
frau
winkens ist ein kleines, zierliches persönchen.
unmittelbar den impuls verspürt, sie behutsam zu
umarmen und gegen die große, böse welt zu schützen.
mit interesse zur kenntnis genommen, dass mittlerweile österreichische shows für's österreichische tivi in österreichischen studios mit ausschließlich tschechischem personal und equipment produziert werden.
im truck und ü-wagen aus dem nachbarlichen osten, bringen sie nicht nur das ganze technische zeug mit, sondern da steckt auch, vom studiobodenkehrer bis zum kabelträger, vom catering und der gesamten kamera-crew bis zur "show-assistentin" (die auf ihren 13cm-stilettos dahintrippelnd so überzeugend alle blond f*ckt gut-klischees erfüllt, dass man meint, werktags mache sie das wasserglasnachfüllluder und wochenends würde sie eine aktive rolle in zwei-tages-pornoproduktionen einnehmen) alles mit drin, was man unter dem schönen und unlängst prämierten begriff "humankapital" zusammenfassen könnte. (ich denk später nach, wo ich diesen satz kürzen könnte.)
lohndumping all überall.
heutige aufgabenstellung: sie begegnen in einem öffentlichen verkehrsmittel jemandem, den sie anfang letzten jahres bei einem blind date kennenlernten. wie verhalten sie sich?
ohne 50/50 und telefon-joker:
a) man sieht einander, grüßt und die sache ist erledigt
b) man sieht einander, kommt ins plaudern und verabschiedet sich wieder freundlich
c) man sieht einander, kommt ins plaudern und geht auf einen drink
d) man tut so, als hätte man einander nicht gesehen, blickt angestrengt aus dem fenster und hofft, dass einen der andere nicht doch noch anspricht.
selbstverständlich haben wir uns beide für d) entschieden.
seit tagen versuche ich, mir einen zuckerschock anzufressen. ich kann die ganzen mannerschnitten, toffifees, zotterschokoladen etc. mittlerweile nicht mehr sehen. der einzige effekt ist das tränende linke auge. aber das kommt wohl von was anderem.
oder wie ich diese woche lernte, fünf tage lang mit neun euro auszukommen.
weil montag vormittag hatte ich noch 120,- euro auf dem konto, was locker bis zum honorar, das nächste woche kommen soll, gereicht hätte. doch um 12:15 uhr (montag) drehten sie mir das internet ab. zwei monate zahlungsrückstand.
die hatten sich dafür einen guten zeitpunkt ausgesucht, da ich die leitung im moment aus beruflichen recherche- und korrespondenzgründen keinen tag entbehren kann. also gondelte ich extra zu deren zentrale am a... der welt und zahlte zähneknirschend die offene summe von euro 113,- ein, damit ich noch am selben tag wieder online sein konnte (bei zahlung mittels überweisung hätte das eine woche gedauert).
blieben also noch 7,- euro plus 2,- aus der hosentasche und ein halbvoller kühlschrank. damit versuchte ich mal über die runden=tage zu kommen, in der hoffnung, dass das erwartete honorar vielleicht ein paar tage früher, also ende dieser woche, eintrudelt, und ich mir somit nicht von jemandem etwas ausborgen müsse. im prinzip gilt für's geld ja das selbe, wie für's f*cken. wer eines von beiden will, muss freundlich sein. was ich aber selten bin, was wiederum erklärt, weshalb ich von diesen beiden dingen, die das leben angeblich erträglicher machen, nur phasenweise was habe.
gut, bis heute kam kein geld auf's konto. da zwei paradeiser, eine halbe paprika und eine tube estragonsenf doch etwas zu wenig für's wochende sind, heißt das, dass ich morgen zu jemandem freundlich sein werde müssen.
falls also zu weihnachten irgendeine dieser überteuerten, spießigekeligen espressomaschinen in silbermétallisé unterm tannenbaum lag,
hier (oder
hier) gibt's den passenden kaffee dazu. das kilo bis zu euro 1.000,-.
kopi luwak heißt die edle sorte, benannt nach der in indonesien lebenden mungo-art luwak. die luwaks fressen die kaffeefrüchte können aber die bohnen nicht verdauen, sondern scheiden diese wieder aus. die bohnen werden aus den exkrementen der mungos gepflückt und anschließend geröstet. die magensäure und die einwirkung der enzyme im verdauungstrakt des mungos sollen dem kaffee eine ganz besonderen geschmack verleihen, er wird als "sehr würzig mit einem leichten karamelgeschmack, auch einer schokoladenote" beschrieben. angeblich werden jährlich nur rund 50 Kilo dieser sorte produziert.
mahlzeit. oder so.

der mangel an vorstellungsvermögen macht mich zum optimisten.
was man so findet, beim desktop abstauben und ordner polieren. arge texte aus argen singlebörsen.
laut amtlicher statistik hat wien dzt.
818.779 einwohner weiblichen geschlechts.
von diesen sind 190.391 jünger als 25
und 486.878 älter als 35 jahre.
bleiben 141.510 ladies in der engeren wahl
(wenn ich mal die altersgruppe 25-35 als basis hernehme).
davon sind aber 28.790 verheiratet,
49.320 leben in einer fixen partnerschaft
und 1.560 sind anderweitig beschäftigt.
immerhin noch 61.840 frauen übrig.
von diesen allerdings, stehen 23.132 auf lebensweisheiten
wie "carpe diem", "lebe jeden tag, als wäre er
dein letzter", "man sieht nur mit dem herzen gut" und
andere erbauliche sprüche, die mich ziemlich nervös machen.
von den restlichen 38.708 kandidatinnen
sehen sich 7.600 als kuschelhasen, diddlmausis,
schmusekätzchen, zuckerbärlis u. ä. getier,
10.029 greifen zu euphemismen wie rubensfigur,
vollweib oder barockengerl, 6.890 tragen
fußkettchen, zuviel bräune, blondierte
dauerwellen und sind sehr stolz darauf.
mir gefällt das aber alles nicht.
und auf grund der obigen aussagen gelte ich nun
für 5.320 als präpotentes arschloch,
somit halten wir bei 8.869 hoffnungen.
7.977 der noch übrigen frauen bin ich zu alt
oder zu jung, 134 zu hässlich oder zu schön.
6 bin ich zu blöd, 2 zu klug. (immerhin!)
trotzdem bleiben noch 750 potenzielle liebhaberinnen.
mit 3 dieser anstrengenden spezies hatte ich
in den vergangenen jahren bereits das vergnügen.
mehr oder minder.
1 weitere steht mehr auf uniformen und mercedes,
ich aber trage des öfteren jeans und fahre vorwiegend
mit simmering-graz-pauker.
noch 746 mögliche liebschaften.
421 wollen sich verloben/verheiraten,
doch das will ich derzeit nicht.
57 wollen keinen sex - das will ich schon.
und 267 lesen profile, antworten aber eh nie,
bleibt also endlich 1 --> du!
wärst du jetzt bitte so nett und würdest
endlich deine e-mail-adresse rüberwachsen lassen?
peinlich, ich weiß. zu meiner verteidigung möchte ich vorbringen, dass ich damals (vor 1,5 jahren) noch jung und blöd war.