Seichtes
ein interview.
a: ... das hat 'ne rolle gespielt. also ich hab immer gesagt, äh, wenn die katze stirbt, wird das auch zu ende sein und es war auch so.
f: was hat das mit dieser katze auf sich? ist die beziehung so stark gewesen von ihm zur ...?
a: ja, es war 'ne sehr intensive beziehung ... äh ... die ist irgendwie damals so aus dem fenster geworfen worden und er hat die praktisch aus 'nem tierheim geholt und aufgezogen und das war 'ne richtige ... partnerschaft ... insofern man das sagen kann, mit dem tier auch ... es war ein sehr, sehr schönes tier ... und man hat schon gemerkt, äh, dass da 'ne intensive beziehung ist ... aber gut, 'ne katze ist keine konkurrenz zu einem menschen natürlich ... und irgendwie hab ich aber das immer, ich weiß net ... gesagt, unabhängig vielleicht davon zu wissen, was ich da eigentlich sage, aber es war so, ja ...
f: warum? das ... das versteht also natürlich jemand, der außenstehend ist, nicht unbedingt.
a: mmhmm ... ich kann es nicht sagen, weil ...
f: was hat der tod der katze mit dem ende einer beziehung zu tun?
a: ich weiß es nicht, vielleicht ist das auch irgendwie so, so schicksal ... schicksalshaft ... ich kann das nicht beschreiben, aber ich hab das wirklich jahrelang zuvor immer gesagt, wenn die katze stirbt, weiß ich genau, geht die beziehung zu ende. das ist irgendwie so ein signal, weil er sich dadurch auch verändert hat natürlich in seiner art. er hat sich zurückgezogen, ist mehr für sich alleine gewesen ... und daran, denk ich auch, hat's ein bisschen gelegen.
sachen gibt's.
scheint so, als zeichne sich ein (mein) neues arbeitszeitmodell ab: fünf tage frei, dann 35 stunden in einem durch. hat was von einem unfallchirurgen auf der notaufnahme. noch drei patienten, dann bin ich fertig.
die augenärztin meinte, sie würde mir diesmal schwächere kontaktlinsen geben, da meine kurzsichtigkeit abnähme. altersbedingt. weil mit zunehmendem alter werde man (oder manche?) weitsichtig, deshalb also entwickle sich meine kurzsichtigkeit zurück. es war mir dann zu peinlich zu fragen, ob das denn hieße, dass ich eines tages und zumindest für eine gewisse zeit einen schnittpunkt erreichen würde, also plus/minus null dioptrien, bevor ich in die weitsichtigkeit abdrifte. vielleicht habe ich aber auch nur was falsch verstanden. übrigens fragte ich mich erst vor kurzem, wie denn blinde träumten, wenn sie träumen. ich meine, welche bilder "sehen" sie?
und dann war da noch dieser
höfliche paparazzi-moment: ich wartete darauf, aufgerufen zu werden, als ich aus den augenwinkeln sah, wie ein rosa hemd das wartezimmer betrat und allgemein vernehmlich grüßte. also zuerst sah ich nur ein rosa hemd, dann die restliche bekleidung und zuletzt das gesicht. und hier dachte ich:
oh, der g. jener politiker g., der der größeren oppositionspartei in ö. vorsteht. und der erst vor wenigen tagen mit "nur" 88,9% als chef seiner partei bestätigt wurde. ich fand das nett, dass herr g. sich wie du und ich (oder zumindest wie ich) ins wartezimmer einer arztpraxis setzte und wartete, bis sein name aufgerufen wird. also saddam hussein zum beispiel, hätte wohl nicht einfach eine nummer gezogen und dann gewartet.
ich überlegte, die gelegenheit zu nutzen und herrn g. exklusiv zu befragen, wie das denn nun wirklich war, mit der spontanheilung der bettlägrigen frau, die kraft seiner worte plötzlich wieder gehen konnte, wie er unlängst beim parteitag erzählt hatte. und wofür ihn die kommentatoren einschlägiger printmedien wieder einmal belächelten. da ich aber ein höflicher paparazzo bin, schwieg ich und tat einfach so, als würde ich ihn nicht erkennen.
ein neuer höhepunkt meines miserablen personengedächtnisses.
ich sitze wartend im vorraum des studios, starre gelangweilt durch die gegend, als diese frau an mir vorbei geht. sie blickt mich an, sagt hallo, ich sage auch hallo. sie bleibt stehen, sieht mich noch immer an und sagt du bist doch der m., oder?. - äh, ja, antworte ich zögernd, nicht, weil ich nicht wüßte, wer ich bin, sondern weil ich überlege, warum sie mich kennt, mich sogar mit vornamen anspricht, während ich mit ihrem gesicht so gar nichts anzufangen weiß, geschweige denn, dass ich ihm, dem gesicht, einen namen geben könnte. die kennt mich, also sollte ich sie auch kennen, überlege ich, aber woher, verdammt.
ich memoriere auf die schnelle die bekanntschaften der letzten jahre, private und berufliche, vermute nun, dass ich beruflich mit ihr zu tun hatte, die rasterfahndung im kopf wirft trotzdem kein brauchbares ergebnis aus. wird wohl schon zu lange her sein. schließlich, nach einer gefühlten viertelstunde erfolgloser gedanklicher spurensuche in der vergangenheit, sage ich: ähm ... wir kennen uns offenbar, oder du mich zumindest ... äh ... woher? darauf sie: wir trafen uns vor ein paar tagen bei t.. herrje, ja! mindestens eine halbe stunde sind wir in der wohnung von t. zu dritt am couchtisch gesessen. sie kam zwar erst später dazu, ich unterhielt mich hauptsächlich mit t., über beruflich dinge, aber mit ihr hatte ich nach der begrüßung doch auch einige worte gewechselt. peinlich, peinlich. als versuch einer entschuldigung murmelte ich was von ... seit 36 stunden nicht geschlafen ... generell schwaches gedächtnis ....
und ich fragte mich, wie groß mein ego-problem wohl wäre, wenn ich beim ersten zusammentreffen mit jemandem einen solch "bleibenden" eindruck hinterließe, dass er/sie wenige tage später mit mir überhaupt nichts anzufangen weiß.
edit: und jene, die man aus dem gedächtnis löschen möchte, weil sie das system verlangsamen oder permanent zu abstürzen führen, bekommt man nicht von der festplatte hirn.
das ozonloch wächst noch immer, die gletscher schmelzen, der meeresspiegel steigt, im irak kriegen die amis die füße nicht auf den boden, tschetschenien versinkt in krieg und terror, in china wurden angeblich innerhalb eines jahres 5000 todesurteile vollstreckt, im sudan wird gehungert, die philippinen sind überflutet, das aids-virus verbreitet sich immer mehr außerhalb der sogenannten risikogruppen, die ergebnisse der pisa-studie finden in diversen blogs ihre bestätigung, die welt steht am abgrund.
mein problem ist aber: ich brauch ein neues handy. und zwar rasch. in spätestens einer woche muss ich einen neuen vertrag abschließen. und mir gefällt nur dieses eine handy. in
rot. und der mobilfunkanbieter, zu dem ich wechseln wollte, hatte dieses handy im katalog. hatte. seit einer woche bekommt man es nicht mehr. hab schon die halbe stadt abgeklappert, auf der suche nach einem restbestand. keine chance. verdammt.
ich gab mir drei stunden.
die realität:
21.00 uhr beginn,
09.00 uhr ende.
nonstop.
zwölf minuten in zwölf stunden.
pro minute sendetauglichem material
eine stunde schnitzarbeiten.
ein guter schnitt.
und jetzt ins bett.
ich geb mir drei stunden.
das seichte dominiert. war zu erwarten.
mir stand der sinn nach pfannkuchen palatschinken. also milch mit ablaufdatum gestern in eine schüssel geleert, dazu drei eier aufgeschlagen, etwas salz, noch ein halbes päckchen vanillezucker gefunden, mit ablaufdatum november 2003, ach was soll's, kann ja nicht viel verderben, dann das mehl, ablaufdatum april 2004, ein herzliches hallo! an die mehlwürmer, und dann noch keine butter mehr im kühlschrank. - danke, das war's. mehl in den mistkübel, milch mit eiern ins klo, angezogen und wieder mal den weg rauf zu mc donalds genommen.
das die zusammenfassung von the village, einem beitrag aus der reihe filme, die man nicht gesehen haben muss.
ich habe ja nichts gegen märchen für erwachsene, aber so ein g'schichtl würde ich nicht mal meinen (imaginären) kindern erzählen.
manoj shyamalan, der regisseur, leidet mittlerweile wohl unter dem syndrom des one hit wonder: e i n grandioses werk und die nachfolger nur noch müder abklatsch. sein hit war the sixth sense, dessen plot und vor allem schlusspointe hübsch ausgedacht waren. der nachfolger unbreakable, nach dem selben "am ende ist alles anders"-muster konstruiert, schwächelte schon ziemlich, aber richtig ärgerlich wird's jetzt mit the village. der film ist nicht nur schlecht, sondern schlimmer noch, er ist langweilig.
abendprogramm: nachdem ich gestern mit daumen drehen beschäftigt war, werde ich heute ein wenig in der nase bohren.